Geschichte des Heimatvereins Calbe/s e.V
und der Heimatstube
und Websites-Links:
Die neu entstandene Heimatstube im Jahre 1981
Stadtansichten Calbe von 1961
Fotos: B.Dehn
Die Heimatstube im „besten“ Alter
Erinnern Sie sich noch an Ihren 40. Geburtstag?
Am 10. April 2021 jährte sich die offizielle Eröffnung der Heimatstube
Calbe zum vierzigsten Mal. Was sind schon 40 Jahre im Vergleich zu den
1085 Jahren, die Calbe am 13.September 2021 zu verzeichnen hat. Und
trotzdem, aus der Nähe betrachtet ist in den 40 Jahren viel passiert. 3
Gruppen von Heimatstüblern haben in der „Stube“ gewirkt, es waren am
Anfang die Erbauer, dann die Interessengemeinschaft „ Heimatstube Calbe
e.V.“ und ab 1998 die Mitglieder des Heimatvereins Calbe Saale e.V. Für
alle 3 Gruppen war es immer wichtig das Haus mit Leben zu erfüllen, den
Bestand zu erhalten und zu mehren. Ziel von Anfang an war es, das Leben
unserer Vorfahren darzustellen, Traditionen zu erforschen und wenn
möglich zu erhalten. Was bei DDR, ein noch oft zu hörender Ausdruck,
begann, wurde 9 Jahre nach der Eröffnung relativ erfolgreich in das
vereinte Deutschland geführt. Waren es früher eher politisch-ideologische
Vorgaben, die Probleme bereiteten, so gab es im wiedervereinten
Deutschland als freiheitlich-demokratischem und sozialem Rechtsstaat
wieder andere Herausforderungen. Was in beiden Systemen jedoch gleich
ist, eine museale Einrichtung trägt sich finanziell nicht selbst, sie muss
vom Staat/Stadt unterstützt werden. In unserem Fall wurde 1996 das
Grundstück Markt 13 von der Stadt erworben und einige Jahre später mit
Fördermitteln saniert. Wir von der dritten Gruppe haben diese
Umgestaltung bzw. bauliche Erweiterung miterlebt. Im Ergebnis wurde der
neue Aufgang, die „Neue Galerie“, Büro und neue Ausstellungsfläche
geschaffen. Alles wurde am 29.Juli 2003 feierlich übergeben. Die nächsten
Jahre stellte sich eine rege Veranstaltungstätigkeit ein mit ca. 5
Ausstellungen pro Jahr, diversen Vorträgen, Veranstaltungen in den
Ferien, Teilnahme an Stadtfesten und als Höhepunkt des jeweiligen Jahres,
die Gestaltung der Weihnachtsspielwiese. Nicht zu vergessen die
Betreuung von Einzelbesuchern und Gruppen. Im Durchschnitt konnten
wir pro Jahr um die 1200 Personen begrüßen. Seit 1998 sind so 104
Ausstellungen, unzählige Vorträge und thematische Veranstaltungen
zustande gekommen und insgesamt 28234 Besucher konnten gezählt
werden. Das Büro in der Heimatstube wurde Anlaufpunkt und Zentrale für
den Heimatverein, der wie oben bereits erwähnt, seit 1998 die Heimatstube
per Nutzungsvertrag mit der Stadt ehrenamtlich bewirtschaftet. Im
weiteren Verlauf konnten 3 Sponsoren (CWG, Avacon, EMS) gefunden
werden, die uns jährlich finanziell unterstützen. Dafür sind wir sehr
dankbar! Im Frühjahr 2020 änderte das Geschehen rund um das
Coronavirus unser Vereinswesen und behinderte die Öffnung der
Heimatstube erheblich. Wir hatten mit 215 Besucher ungefähr nur 20% der
üblichen Besucheranzahl. Trotzdem war die Heimatstube immer besetzt.
Wir nutzten die Zeit für andere Tätigkeiten und hielten Kontakt mit
unseren Mitgliedern, Partnern und befreundeten Vereinen. Egal wie lange
die „Durststrecke“ noch anhält, wir halten durch. So, wie es seiner Zeit
Cyriakus Müller tat, der als Pestpfarrer in die Stadtgeschichte einging.
Apropos Durststrecke, lassen Sie uns anstoßen auf die 40 Jahre und ein
Weiterbestehen dieses traditions- und geschichtsträchtigen Ortes.
PS. Die neuste Errungenschaft ist ein Flyer der Heimatstube in englischer
Sprache, der von Frau Uschi Love übersetzt und gestaltet wurde. Dafür
herzlichen Dank!
Spontane Ergänzung durch meine Person
39 erfolgreiche Jahre und 1 verlorenes Jahr stellen auch die Frage nach der
Zukunft der „Stube“. Eine endgültige Antwort fällt schwer. Nach einem
Jahr Corona steht das Thema „Gesundheit“ auf wackligen Füßen. Mehr
noch, die aktuelle Diskussion um eine sogenannte „Notbremse“ , die einen
eklatanten Angriff auf den im Grundgesetz verankerten Förderalismus
darstellt, lassen Erinnerungen an unsere Geschichte wach werden. Ich
hoffe, dass sich alles zum Guten wendet und meine Zweifel unberechtigt
sind. Gerade in der aktuellen Zeit ist ein Blick in die Geschichte
unabdingbar und hilfreich. Es lebe die Freiheit!
Uwe Klamm 1.Vorsitzender